Veranstaltung

Die eher unauffällige „Colonie“ Unterthannet ist etwa in den Jahren 1807 bis 1812 entstanden, als der Staat das Waldareal des Thannet-Holzes aus dem ehemaligen gräflich Ortenburgischen Besitz verkaufte. Dabei hatte man schon aus den negativen Erfahrungen von Pleckental und Thannet bei Alkofen gelernt und die Grundstücke (etwas) größer ausgewiesen. Für eine Ackernahrung reichten sie trotzdem nicht aus. Die Nachfrage aus der Umgebung und dem österreichischen Innviertel war enorm, die Grundstücke waren schnell vergeben und ebenso rasch bebaut. Aber warum kam sogar eine königliche Hoheit in den Besitz von drei Grundstücken in Unterthannet? Die weitere Entwicklung der „Colonie“ verlief ruhig und ohne nachvollziehbare Einträge in die Kriminalstatistik. Dafür eröffneten zahlreiche Familienarchive authentische Einblicke in das Leben in der Zeit etwa von 1880 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Dabei wurden nicht alltägliche Berufe entdeckt, konnten interessante Lebenslinien nachgezeichnet und viele Fotodokumente auch der noch vorhandenen Baudenkmäler gesichert werden.
Dabei zeigte sich, dass die „gute alte Zeit“ so gut gar nicht war. Im Buch wie auch im Vortrag von Professor Ulrich Pietrusky bekommen viele Anwesen ein bleibendes Gesicht und ihre Bewohner eine Stimme.

Ort: Gemeinschaftshaus Neustift
Beginn: 19.00 Uhr
Preis: Eintritt frei – Spenden erbeten!
Veranst.:Förderkreis Schloss Ortenburg und
Arbeitskreis „Historisches Neustift“
Info: Alfons Niederhofer, Tel. 08542 7678

Bildunterschrift:
Bauernhaus in Unterthannet 7, Anfang des 19. Jahrhunderts (Foto Pietrusky)